Forscher der University of Tokyo fanden in einer Studie heraus, dass bewegliche Roboteraugen die Sicherheit von Fußgängern im Straßenverkehr deutlich steigern können. Dafür installierten sie große, auffällige, bewegliche Augen an der Front eines Golfwagens. Die Blickrichtung der Augen sollte Fußgängern dann signalisieren, ob diese die Straße gefahrlos überqueren können oder nicht. Wie das Nachrichtenportal Heise Online berichtet, gibt es bei der Interaktion mit den Augen deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen.
Autos mit Augen helfen Fußgängern
Die Forscher wollten herausfinden, wie sich Fußgänger verhalten, wenn sie in Eile die Straße noch vor einem autonom fahrenden Auto überqueren wollen. Die Wissenschaftler verglichen zwei unterschiedliche Szenarien. In dem einen Versuchsaufbau fuhr das Fahrzeug ohne Augen. Im zweiten Versuchsaufbau steuerten die Forscher die zuvor angebrachten Augen. Anhand der Reaktion der Probanden versuchten die Forscher zu erkennen, ob eine Interaktion mit dem Auto den Verkehr für Fußgänger sicherer macht.
Die Augen zeigten dabei entweder in die Richtung des Fußgängers, was signalisieren soll, dass das Fahrzeug stoppt, oder die Augen blieben auf die Straße gerichtet. In diesem Fall fährt das Fahrzeug wie gewohnt weiter. Die 18 Testpersonen trugen eine VR-Brille, auf der das Szenario abgespielt wurde. Dank des virtuellen Tests konnte im Falle einer Fehlentscheidung auch niemand angefahren werden.
Unterschiede zwischen Männern und Frauen
Am Test nahmen neun männliche und neun weibliche Probanden teil. Bei der Entscheidungsfindung zeigten sich klare Unterschiede. Die männlichen Teilnehmer trafen öfter gefährliche Entscheidungen und überquerten die Straße noch schnell vor dem herannahenden Auto. Im Versuchsaufbau mit den interaktiven Augen konnten die Teilnehmer die Situation wesentlich besser einschätzen und blieben öfter stehen, wenn die Augen weiterhin auf die Straße gerichtet waren.
Die Frauen hingegen trafen vermehrt ineffiziente Entscheidungen. Sie verhielten sich deutlich vorsichtiger und blieben auch dann stehen, wenn das Fahrzeug ebenfalls anhielt. Die Interaktion mit den Augen verhalf den Teilnehmerinnen aber dazu, die falsche Einschätzung zu verbessern.