Google-KI in Warteschleife

Chatbot Bard soll bald in Europa verfügbar sein

Die Nichtverfügbarkeit von Google Bard in der EU und Kanada führte weltweit zu Spekulationen. Doch Google-CEO Sundar Pichai bestätigte, dass Bard auch in Europa verfügbar sein wird.

tschroeter_com_Chatbot_and_AI_from_Google_is_not_available_in_a_9344e057-4073-4351-89c4-ecf115b481ab.png
KI-generiert von Midjourney

Google reagiert mit Bard auf den Erfolg des Textroboters ChatGPT, der von OpenAI entwickelt wurde. Vor zwei Monaten wurde Bard zunächst für ausgewählte Nutzer in den USA und Großbritannien verfügbar gemacht. Seit Mittwoch bietet der Suchmaschinengiganten die KI ohne Warteliste in 180 Ländern an. Allerdings fehlt eine bedeutende Region: Die 450 Millionen Menschen in der Europäischen Union können derzeit weder auf Bard noch auf andere generative KI-Technologien des Unternehmens zugreifen.

Nach der Ankündigung am Mittwoch auf der Google I/O 2023 folgten weltweit Gerüchte und Spekulationen für die Nichtverfügbarkeit von Bard in der Europäischen Union. Es wurde spekuliert, dass die Datenschutz- und Online-Sicherheitsgesetze der EU sowie die Verhandlungen über den AI Act, eine Verordnung zur Regulierung künstlicher Intelligenz in der EU, eine Rolle spielen könnten. 

Für weitere Verwirrungen sorgte, dass man aus einem Dokument von Google entnehmen kann, dass die KI merkwürdigerweise in einzelnen europäischen Orten bereits zur Verfügung stehen soll. Darunter die unbewohnte Vulkaninsel “Bouvetinsel” im Südatlantik als auch auf den Åland-Inseln, einer autonomen Region Finnlands, sowie in den norwegischen Gebieten Jan Mayen und Spitzbergen.

Es wurden Befürchtungen laut, dass der Einsatz von KI-Technologien wie Bard in Europa für längere Zeit nicht möglich sein könnte. Allerdings bestätigte Google-CEO Sundar Pichai auf der Entwicklerkonferenz I/O, dass Bard in die Europäische Union gebracht werden soll. Pichai betonte die Bedeutung europäischer Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien bei der Einführung neuer Google-Produkte.

Die genauen Gründe für die Verzögerung der Einführung von Bard in Europa waren bisher unklar. Google wird jedoch daran arbeiten, Bard an die lokalen Normen und Regulierungen anzupassen, um sicherzustellen, dass die Einführung reibungslos verläuft. Der Chatbot Bard wurde vor zwei Monaten zunächst für ausgewählte Nutzer in den USA und Großbritannien freigeschaltet. Das KI-System kann wie ChatGPT Anfragen beantworten und stellt insofern eine Weiterentwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz dar als das im Gegensatz zu ChatGPT aktuelle Informationen aus dem Internet in den Trainingsdaten vorhanden sind.

Einigen Berichten entging sogar die Tatsache das der Bot in Kanada auch nicht zur Verfügung steht. Der kanadische Gesetzgeber hat kürzlich das Gesetz über künstliche Intelligenz und Daten (Artificial Intelligence and Data Act, AIDA) verabschiedet, um die Regulierung von KI voranzutreiben. AIDA legt Richtlinien für die Bewertung, das Risikomanagement, die Überwachung, die Datenanonymisierung, die Transparenz und die Aufzeichnungspraktiken von KI-Systemen fest. Zudem sieht AIDA Sanktionen in Form von Strafen vor, die bis zu 3 % des weltweiten Umsatzes eines Unternehmens oder 10 Millionen Dollar betragen können.

Mit Bard kontert Google den Erfolg des Textroboters ChatGPT des Start-ups OpenAI. Vor zwei Monaten wurde Bard zunächst für ausgewählte Nutzer in den USA und Großbritannien freigeschaltet. Das KI-System arbeitet als Chatbot und kann Anfragen in vollständig generierten Sätzen beantworten.

Es bleibt abzuwarten, wann genau Bard in Europa verfügbar sein wird und wie Google die Anpassungen an die europäischen Normen und Regulierungen vornehmen wird. Die genauen Details zur Einführung von Bard in Europa werden von Google zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.