John Deere, ein weltweit führender Hersteller von Landmaschinen, gab heute bekannt, dass das Unternehmen Spark AI übernommen wurde. Die Technologie "Human-in-the-Loop" von Spark AI ermöglicht es, KI-Modelle durch menschliches Feedback zu verbessern. John Deere war selbst Kunde von Spark AI.
John Deere ist ein US-amerikanischer Hersteller von Landmaschinen, insbesondere von Traktoren und Mähdreschern. Das Unternehmen wurde 1837 von John Deere gegründet und hat seinen Hauptsitz in Illinois, USA. Mit einem Umsatz von 35 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 und rund 73.000 Mitarbeitern weltweit gehört John Deere zu den größten Herstellern von Landmaschinen.
Der CEO von Spark AI Michael Kohen teilte die Übername auf seinem LinkedIn Profil mit. Auch Willy Pell informierte auf seinem LinkedIn-Profil über die Übernahme. Willy Pell war Vice President von Blue River Technology. Einem Unternehmen, welches ebenfalls von John Deere im Jahr 2017 übernommen wurde.
In schwierigen Umgebungen wie auf einem Bauernhof oder auf offenem Gelände mit Staub, Regen und Schnee kann es für maschinelles Lernen schwierig sein sichere Entscheidungen zu treffen. Deshalb können die autonomen Traktoren von John Deere automatisch Bilder und Meta-Informationen an Spark AI Übermitteln. Ziel ist es schwierige Details einer Szene zu lösen um schnell Entscheidungen treffen zu können. Kombiniert werden hier menschliche Entscheidungen und Ergebnisse aus einem properitären Entscheidungssystem. Spark AI gibt die Lösungen an den autonomen Traktor zurück und dieser kombiniert die Lösung mit bereits vorhandenem Wissen über seine Umgebung. Laut Spark AI dauert der gesamte Prozess wenige Sekunden und findet täglich mehrere tausend Mal statt.
Die Übernahme von Spark AI ist Teil von John Deeres Bemühungen, die Landwirtschaft durch die Integration von KI und anderen Technologien zu modernisieren. In der Vergangenheit übernahm John Deere bereits einige Unternehmen darunter auch zahlreiche Patente und andere geistige Eigentumsrechte von Light, einem Unternehmen, das sich auf Tiefen-Sensorik und kamerabasierte Wahrnehmung für autonome Fahrzeuge spezialisiert hatte. John Deere übernahm somit auch die Plattform Clarity von Light um diese in ihre Traktoren zu integrieren.
Das übernommene Unternehmen Light sagte damals auf ihrer Unternehmens-Webseite, dass die "menschliche Sicht" die Schlüsselkomponente ist, die es Maschinen ermöglicht, ihre Umgebung genau und sicher zu erkennen. John Deere scheint ebenso einen rein visuellen Ansatz zur Autonomie zu verfolgen. Sein neuer 8R-Autonom-Traktor verfügt über sechs Paare von Stereokameras und nutzt kein LiDAR. Der Ansatz, sich ausschließlich auf Kameras zu verlassen und keine zusätzlichen Radar- und LiDAR-Sensoren zu verwenden, wird auch von Tesla verfolgt. Allerdings sieht dies die US-Regulierungsbehörde kritisch. Teslas Autopilot "Full Self-Driving Beta" macht nach wie vor zahlreiche Fehler. Die Traktoren von John Deere fahren im Vergleich deutlich langsamer und müssen nur etwa 20 Meter nach vorn schauen können. Dies könnte ein Grund sein, weshalb man sich gegen LIDAR-Systeme entschieden hat.