Ingenieure berichten in der Fachzeitschrift Nature von einem kleinen, 30 Gramm leichten Roboter, der mit gespannten Kohlefaserbögen Energie speichert und auf bis zu 100km/h pro Stunde beschleunigt. Er springt somit über 30 Meter in die Höhe - also das hundertfache seines eigenen Körpergewichtes. Somit hängt der Roboter laut den Autoren nicht nur andere bekannte Sprungroboter ab, sondern übertrifft auch die besten Springer der Tierwelt. Bei Tieren ist die maximale Sprunghöhe durch die Kraft begrenzt, die die Muskeln beim Abstoßen erzeugen können. Die Höhe von Sprüngen eines Roboters können durch einen Rotationsmotor gesteigert werden.
Entwickelt wurde der Roboter vom Team um Elliot Hawkes vom Institut für Maschinenbau der Universität Santa Barbara in Kalifornien. Zuerst analysierten die Forscher natürliche Sprungstrategien von Insekten und Tieren. Meist basieren diese auf der Spannung von linearen Muskeln. Für den Bau ihres Sprungroboters wählte das Team einen Elektromotor, da dieser stärkere Kräfte über Drehbewegungen ausüben kann. Im Ergebnis wurde ein Prototyp konstruiert, der einen Motor mit wiederholt spannbaren Streben aus Kohlefasern und verstärkenden Gummibändern kombiniert.
Der 30 Zentimeter große und 30 Gramm schwere Roboter erreicht somit eine genaue Sprunghöhe von 32,9 Metern. Die Studie soll Wege zeigen wo in Zukunft springende Roboter eingesetzt werden können. Zum Beispiel können solche Sprungroboter - ausgestattet mit kleinen Sensoren und Kameras - zusätzlich zu Flugdrohnen für die Erkundung von schwer zugänglichen Geländen eingesetzt werden. Auf dem Mond wären laut Berechnungen der Forscher wegen der sechsfach geringeren Schwerkraft bis zu 125 Meter hohe Sprünge möglich. Schätzungsweise einen halben Kilometer könnte somit ein Roboter springen und bei zukünftigen Mondexpeditionen deutlich größere Regionen erkunden als heute mit fahrenden Mars-Rovern.