Trotz globalen Wirtschaftsrückgang

Investoren setzen auf deutsche Robotik

Trotz des schwierigeren Marktumfelds und sinkender Bewertungen gibt es weiterhin Investoren, die in die deutsche Robotikbranche investieren.

Bekanntes deutsches Roboter-Start-up Agile Robots
Bekanntes deutsches Roboter-Start-up Agile Robots
Bild: Agile Robots

Trotz des schwierigeren Marktumfelds und sinkender Bewertungen in der Robotikbranche, gibt es weiterhin Investoren, die in Robotik-Startups investieren. Laut einem Artikel im Handelsblatt, blieb das Funding in Deutschland im Jahr 2022 mit 0,6 Mrd. USD recht stabil, mit bedeutenden Investitionen in Unternehmen wie Agile Robots und Neura Robotics. In den USA gab es hingegen einen deutlichen Rückgang der Finanzierungen, von zuvor über 6 Mrd. US-$ auf 3,6 Mrd. US-$.

Die unterschiedlichen, weltweiten Entwicklungen in der Finanzierung von Robotik-Startups hat Gründe: Wegen dem Fachkräfte-Mangel und Problemen in den Lieferketten steigt laut Bericht die Nachfrage nach Robotern in Deutschland. Eine Umfrage des Roboter-Start-ups Fruitcore zeigt, dass fast die Hälfte der deutschen Mittelständler plant, einen Roboter zu erwerben und 14 Prozent bereits einen nutzen.

Trend zu Software und Mietmodell

Es gibt einen zunehmenden Trend, sich auf softwaregetriebene Geschäftsmodelle zu konzentrieren. Dies liegt daran, dass es bereits viele gute Hardware-Optionen gibt und es schneller und kosteneffizienter ist, Software zu entwickeln. Die Entwicklung von Software ist schneller zu realisieren und es ist einfacher Investoren zu finden. Einige Start-ups setzen auf die Verwendung von etablierten Herstellern und entwickeln Applikationen, um diese für Service oder Inspektionen einzusetzen. Der Trend geht eindeutig Robotic-as-a-Service (RaaS), bei denen Roboter gemietet werden wenn sie benötigt werden. Diese Modelle sind für Mittelständer besonders attraktiv die sich gegen eine Erstinvestition entscheiden.

Gerüstbauroboter KEWAZO

Eine erneute Finanzierung die im Artikel des Handelsblatt nicht erwähnt wurde ist die Investition von 10 Millionen US-Dollar in KEWAZO. Das Münchner Unternehmen wurde 2018 von Artem Kuchukov gegründet. Es digitalisiert mit Hilfe von Robotik und Datenanalyse die Bauindustrie. Bislang konzentriert sich die Firma auf den Gerüstbau. Der Aufbau von Gerüsten ist anstrengend, nicht ungefährlich und eine unproduktive Arbeit. Der Personalmangel in diesem Bereich steigt und die Nachfrage nach Automatisierung in diesem Bereich steigt. Das erste Produkt des Unternehmens ist der LIFTBOT. Ein intelligenter Roboteraufzug für Bau- und Industriestandorte. Seit 2021 sind dutzende LIFTBOTs auf den Baustellen Europas im Einsatz unter anderem bei den Branchengrößen Billiger und Altrad. 70% der investierten Stunden können laut KEWAZO durch Robotik beim Gerüstbau eingespart werden. 

LIFTBOT - Roboter für den Gerüstbau