Robotik und Automatisierung für Wäschereien

Die Pressemitteilung des Münchener Startups sewts ist gar keine Neuigkeit mehr. Den bereits vor einigen Tagen gab es einen Artikel im Handelsblatt mit Hintergrund-Informationen über das deutsche Robotik-Unternehmen. Sewts bietet Robotik-Lösungen für Wäschereien an und kann den ersten Kunden in Wolfratshausen, im Süden von München, für sich gewinnen.

Das System VELUM ermöglicht Robotik in industriellen Großwäschereien und wurde Anfang November ausgeliefert.In Betrieb ist es jetzt bei der Firma "Greif textile Mietsysteme" und schließt eine wichtige Lücke in der Automatisierung. Der Mangel an Arbeitskräften im Textilservice-Bereich stellt eine Herausforderung dar, die sewts mit der Entwicklung von innovativen Automatisierungslösungen begegnet.

Seit 2019 hat das Münchner Robotik-Startup an der Entwicklung der Technologie gearbeitet, die es ermöglicht, verformbare Materialien wie Textilien oder Folien automatisch zu verarbeiten. Diese Art von Materialien stellten bisher eine Herausforderung für die Automatisierungstechnik dar, da ihre Eigenschaften komplex sind. Mit VELUM hat das Unternehmen gezeigt, dass es möglich ist, die Handhabung von formunstabilen Materialien in industriellen Prozessen automatisch und wirtschaftlich zu gestalten.

16 Auslieferungen geplant

Die Inbetriebnahme von zwei weiteren Systemen steht kurz bevor und insgesamt sind für das laufende Jahr 16 Auslieferungen geplant, womit ein einstelliger Millionen Betrag erreicht werden kann. Eine VELUM-Anlage soll etwa 240.000 € kosten und sich in 2 Jahren amortisieren. In 3 Jahren sollen somit 60-80 Mio. Umsatz möglich sein. 

VELUM, das momentan im Schnitt 500-600 Textilien pro Stunde verarbeitet, richtet sich an eine Zielgruppe von knapp 25.000 Betrieben weltweit. Davon etwa 1000 industrielle Wäschereien in Deutschland. 

Greif Textile Mietsysteme, mit einem Netzwerk aus 10 Standorten deutschlandweit und einem innovativen Mietwäschesystem, ist ein idealer Partner für die erstmalige Nutzung von Robotik in diesem Markt. Alexander Bley, CEO von sewts, glaubt, dass der Bedarf an Automatisierung in den kommenden Jahren in allen Bereichen steigen wird und dass die Technologie von sewts auf weitere Anwendungen übertragen werden kann.

In anderen Branchen ist die Verarbeitung von verformbaren Materialien ebenfalls eine Herausforderung. Neben der Weiterentwicklung von VELUM arbeitet sewts bereits an der Entwicklung einer zweiten Automatisierungslösung. In Kooperation mit einem namhaften eCommerce Unternehmen soll die Retourenabwicklung von Kleidung vereinfacht werden.