Neuer Chatbot von Google

Übertrifft die Google-KI ChatGPT ?

Bei der Google-Konferenz I/O in Kalifornien wurde am Mittwoch Google Bard für 180 Länder zur Verfügung gestellt. Der Chatbot zeichnet sich durch fortschrittliche Technik und neue Fähigkeiten aus und tritt als direkter Konkurrent zu ChatGPT von Open AI auf.

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Unsplash: Mojahid Mottakin

Googles neuer Chatbot Bard erweitert seine Verfügbarkeit auf mehr Länder und Sprachen. Während Deutschland und Europa weiterhin geduldig sein müssen, sorgt Bard mit seinen vielseitigen Fähigkeiten für Aufregung. Von der Integration in verschiedene Google-Dienste bis hin zur Multimodalität und Programmierkompetenz setzt Bard neue Maßstäbe.

Bard – Der Alleskönner in der Google-Familie

Bard basiert auf der neuen Version des Sprachmodells PaLM 2 und strebt an, als Chatbot und Helfer in nahezu allen Google-Produkten präsent zu sein. Im Vergleich zu OpenAIs ChatGPT, das nur bis 2021 Informationen auswerten kann, verfügt Bard über das Wissen des gesamten Internets. Während Microsofts Bing auf GPT-4 setzt, unterscheidet sich Google durch die Aufteilung von Bard und der KI-Suche. Bard wird als Chatbot in Dienste integriert, einschließlich der Suche, die einen eigenen KI-Informationsbereich erhält.

Warten auf Deutschland und Europa

Obwohl Bard bereits seit März auf einer Warteliste für Nutzer in den USA und Großbritannien verfügbar ist und auch genutzt werden kann, müssen Deutschland und der Rest der EU weiterhin geduldig sein.

Mit der Google I/O vom letzten Mittwoch hat Google die seit März bestehende Warteliste für Nutzer in den USA und Großbritannien abgeschafft. Somit ist die Google-KI in 180 Ländern auf Englisch, Koreanisch und Japanisch verfügbar.n

Nutzer in Deutschland und Rest der EU müssen geduldig sein. Der Grund dafür könnte der AI Act sein, der derzeit von der EU-Kommission verhandelt wird. Während einige Bedenken bestehen, dass der AI Act überregulieren könnte und die EU dadurch abgehängt wird, betont Google, dass Bard schrittweise und verantwortungsvoll verfügbar gemacht wird und dass Google weiterhin mit Regulierungsbehörden zusammenarbeiten wird, um die neue Technologie voranzubringen.

Obwohl Google angibt, dass Bard bald auch in Deutschland verfügbar sein wird, bleibt die genaue Wartezeit unklar. Einige Nutzer sollen bereits Zugang bekommen haben.

Bard verstärkt Multimodalität und Programmierkompetenz

Eine bemerkenswerte Neuerung bei Bard ist die Multimodalität, die es dem Chatbot ermöglicht, sowohl Text als auch Bilder zu verstehen und zu generieren. Fragt man Bard beispielsweise nach Sehenswürdigkeiten in New Orleans, liefert er nicht nur Textinformationen, sondern auch Fotos und Erklärungen zu den Orten. Zudem wird Google Lens in Bard integriert, was bedeutet, dass Bard Bilder interpretieren und passende Bildunterschriften generieren kann.

Eine weitere beeindruckende Funktion von Bard ist seine Programmierkompetenz. Bard bietet einen Dunkelmodus und einen Export-Button, die von Entwicklern gewünscht wurden. Außerdem plant Google, die Quellenangaben von Bard zu verbessern, insbesondere bei der Übernahme längerer Textpassagen.

Datenschutzbedenken bleiben

Gemäß Google soll Bard bald in alle bereits genutzten Apps und Dienste integriert werden, einschließlich Docs, Drive, Gmail, Maps und weiteren. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie der Datenschutz dabei gewährleistet wird. Die Frage, ob die Konversationen mit Bard gespeichert und möglicherweise sogar ins Training des Sprachmodells einbezogen werden, bleibt offen.

OpenAI wurde beispielsweise in Italien vorübergehend gesperrt, da die dortige Datenschutzbehörde Bedenken hinsichtlich der Informationsnutzung hatte und eine unzureichende Aufklärung der Nutzer feststellte.

Erweiterungen durch Adobe, Spotify oder Walmart

Google plant, Bard durch Erweiterungen noch leistungsfähiger zu machen. Adobe hat bereits angekündigt, seinen Bildgenerator Firefly mit Bard zu verknüpfen. Auch Spotify und Walmart haben Interesse bekundet. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Funktionen diese Erweiterungen bieten werden. Die Partnerschaften versprechen jedenfalls spannende Möglichkeiten und könnten Bard zu einem noch vielseitigeren Tool machen.

Insgesamt zieht Bard mit beeindruckenden Fähigkeiten und der Vision, in zahlreiche Google-Dienste integriert zu werden, viel Aufmerksamkeit auf sich. Obwohl Deutschland und Europa noch auf den vollen Zugang zu Bard warten müssen, können sich Nutzer bereits auf die vielseitigen Möglichkeiten des Chatbots freuen. Es bleibt zu hoffen, dass die Regulierungsvorschriften wie der AI Act die Einführung von Bard nicht unnötig behindern, sondern dazu beitragen, dass diese neue Technologie verantwortungsvoll und zukunftsweisend eingesetzt wird.