Künstliche Intelligenz

Robotic innovations made in Germany

Schaut man sich aus deutscher Sicht die Robotics abseits der typischen Industrievarianten an, welche stationär und als 3-Achs oder Mehrgelenk-Arme einen Großteil der industriellen Produktion weltweit übernehmen - Tendenz steigend – so fällt vor allem auf, dass dabei kein deutscher Hersteller, eine Rolle zu spielen scheint. Die meistgenutzten autonomen und KI unterstützen Systeme kommen aktuell aus den USA, China, den arabischen Staaten und Russland. Mangelt es Deutschland also an Ingenieurwissen oder Innovationsfreude? Wir sagen nein!

Charlie a flexible walking robot projekt by DKFI
Charlie a flexible walking robot projekt by DKFI
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Auch wenn aktuell kein mobiler Roboter "Made in Germany" im Masseneinsatz ist oder weit bekannt außerhalb der Landesgrenzen seine Einsätze durchführt, so gibt es doch eine Vielzahl an Forschungseinrichtungen, welche ihrerseits auf dutzende Studien, Entwicklungskonzepte und Projekte verweisen können. Neue Denkansätze und wichtige Erfindungen werden hierzulande gemacht, aber noch nicht in der Breite um- und eingesetzt.

Besonders aktiv und engagiert zeigen sich dabei die Teams des DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz), konkret das Robotics Innovation Center. Ziel fast aller Projekte ist es, den Systemen eine möglichst 100% Autonomie zu erlauben, also Nutzung / Aufgabenerfüllung über Wochen und Monate zu ermöglichen, angepasst an die usecases und Einsatzumgebungen, u.a. für maritime und extraterrestrische Nutzung.

An 34 aktiven Projekte und 39 aktiven Robotern wird aktuell gearbeitet, dazu gesellen sich gleichviele abgeschlossene oder z.Z. inaktive robotische Forschungsprojekte. Als ein Beispiel der Innovationskraft soll uns Charlie dienen, ein vierbeiniger Roboter, welcher Stabilität und Mobilität neu definieren könnte. Bisherige Roboter bestehen in der Regel aus einem festen / starren Chassis, an welchem eine Anzahl Gliedmaßen / Extremitäten / Manipulatoren etc. befestigt sind. Charlie hingegen verfügt über eine biegsame und flexible Wirbelsäule, welche eine Vielzahl neuer Bewegungsmuster ermöglicht. Dutzende Druck- und Beschleunigungssensoren, Positions- und Kraftsensoren vor allem in den Füßen ermöglichen Charlie eine bis dato nicht gekannte Agilität und Anpassungsfähigkeit bei der Bewegung.

Spätestens wenn man sieht wie Charlie sich aus der Vierfüßer-Bewegung aufrichtet und zum 2-Beiner wird, ahnt man das Potential dieser Entwicklung.

Projekte wie dieses zeigen deutlich, was an Schöpfergeist und Ideen in deutschen Instituten, Universitäten und Kreativteams vorhanden ist. Daher bleiben wir optimistisch, in einigen Jahren auch, ganz selbstverständlich, auf mobile Roboter Made in Germany zu treffen.